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Den Hammer Eisbären gelingt die erste Überraschung

Die Hammer Eisbären haben für die erste große Überraschung in der Eishockey-Oberliga gesorgt und den Vorjahresmeister ins Penaltyschießen gezwungen.

Hamm – Der Liga-Neuling zwang mit einer großartigen kämpferischen Einstellung und einem überragenden Schlussmann Ilya Sharipov den Vorjahresmeister Tilburg Trappers bis ins Penaltyschießen. Am Ende unterlagen die Gastgeber zwar mit 1:2 (0:0, 1:0, 0:1/0:0), wurden aber immerhin mit dem ersten Punkt in der dritthöchsten deutschen Klasse belohnt.
 
„Das war in jeder Hinsicht eine deutliche Leistungssteigerung. Diesen einen Zähler hat die Mannschaft verdient, weil alle von der ersten bis zur letzten Minuten gegen ein sehr starkes Teams aufopferungsvoll gefightet haben“, freute sich Trainer Ralf Hoja. „Sharipov hat überragend gehalten und eindrucksvoll demonstriert, warum er in der DEL spielt.“ Der Goalie wehrte in der Partie starke 56 Schüsse ab.

Während die Hammer am Freitag bei ihrer Oberliga-Premiere gegen die Saale Bulls Halle reichlich Lehrgeld gezahlt hatten, waren die Trappers mit einem deutlichen 4:1-Erfolg bei den Hannover Indians in die Saison gestartet. Der Titelverteidiger drückte auch in Werries von Beginn an mächtig auf das Tempo. Schlussmann Ilya Sharipov musste schon nach 15 Sekunden den ersten Puck abwehren. Doch diesmal agierten die Gastgeber in der Folgezeit konzentrierter, gingen weitaus aggressiver in die Zweikämpfe als gegen die Saale Bulls. Tilburg diktierte das Geschehen auf dem Eis, doch der Neuling konnte immer wieder feine Nadelstiche im Form von Kontern setzen, die nicht einmal ungefährlich waren. Die Schussstatistik nach dem ersten Drittel lautete 13:17, wobei die besseren Möglichkeiten auf Seiten der Trappers lagen. Doch die verzweifelten fast schon am überragend aufgelegten Sharipov, der im ersten Abschnitt seinen Kasten sauber hielt. Auch, als nach elf Minuten Tilburgs Kapitän Mickey Bastings von der blauen Linie allein auf den Hammer Goalie zulaufen konnte. Doch Sharipov agierte eiskalt, blieb sehr lange ruhig stehen und war mit den Schonern rechtzeitig unten, um den Puck abzuwehren. Später reagierte der von den Nürnberger Ice Tigern ausgeliehene Torhüter auch nach einem Alleingang von Ties van Soest prächtig und rettete den Eisbären das 0:0 in die erste Pause. „Das sieht schon viel besser als am Freitag aus“, lautete das Zwischenfazit von Manager Koch. Was auch Hoja bestätigte. „Die Jungs arbeiten diesmal besser, laufen vor allem mehr“, erklärte der Coach.

Genau 49 Sekunden waren im zweiten Abschnitt gespielt, als die Eisbären ihr erstes Tor in der Oberliga und die überraschende Führung bejubeln durften. Direkt nach einem erfolglosen Überzahlspiel war Neuzugang Samuel Dotter mit einem knallharten Schlagschuss von der blauen Linie nach Vorarbeit von Michal Spacek und Gianluca Balla erfolgreich. Tilburgs Schlussmann Ruud Leeuwestijn hatte nichts gesehen, wohl nur ein lautes Zischen gehört. Die Eisbären feierten den 20-jährigen Tschechen, die Niederländer waren sichtlich geschockt. Doch sie starteten anschließend wütende Angriffe Richtung Hammer Tor, das dank Sharipov aber wie vernagelt schien.

Drei Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels dezimierten sich die Trappers dann selbst. Jordy Verkiel leistete sich einen Check gegen das Knie von Milan Svarc. Der Eisbären-Stürmer musste verletzt vom Eis. Verkiel erhielt für das böse Foul eine fünf Minuten- plus Spieldauer-Disziplinarstrafe. Genug Zeit für die Eisbären, um in Überzahl einmal etwas durchzuschnaufen. Den knappen Vorsprung retteten sie in die letzte Pause. „Ein Wahnsinnsspiel“, freute sich Eis eG-Chef Werner Nimmert.

Erst in der 48. Minute gelang den Niederländern durch Danny Stempher der Ausgleich. Diesmal war Sharipov machtlos, rettete sein Team allerdings mit weiteren Paraden in die Overtime. Die blieb fünf Minuten lang torlos, obwohl die Hammer zwei Minuten in Unterzahl spielen mussten. Von insgesamt zehn Penaltyschützen war am Ende nur Tilburgs Diego Hofland erfolgreich.

Autor: Peter Schwennecker
Quelle: www.wa.de